Berichte Patenbesuche

Jutta Wenzl – Besuch in iThemba Labantu im März 2016
Herzenssache – Besuch bei meinem Patenkind in Themba Labantu

Von Herzen gerne unterstütze ich den Verein Thema Labantu e.V. von Margarete und Klaus Doppler und damit die Arbeit des Gemeindezentrums iThemba Labantu in Philippi. Während des Osterferienprogramms habe ich dort zum ersten Mal mein Patenkind Siwaphiwe besucht. Ich war nicht nur tief berührt von der Begegnung mit dem kleinen Sonnenschein, sondern auch von der Arbeit von Sophia Zittel, der Leiterin des Youth Centres, und ihren Kollegen. Ich habe nun eine viel konkretere Vorstellung davon, was es heisst, in einem Township den Zugang zu Bildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche sinnvoll, nachhaltig und pragmatisch zu ermöglichen.  Ihr macht das auf höchstem Niveau und eröffnet inmitten des Elends und der Armut Perspektiven. Vielen Dank, liebe Sophia für Deine Zeit und die Einblicke, die Du mir gegeben hast! Und viel Erfolg mit Euren geplanten Ausbauprojekten in iThemba Labantu, diesem geschützten, farbenfrohen Ort voller Energie mit Platz und Raum zum Spielen und Lernen. Ich weiß jetzt mehr denn je, wie wieviel Hilfe noch benötigt wird.


Eindrücke einer Patenschaft aus den Augen von Simon, 7 Jahre
„Wie ich einen Freund fürs Leben am anderen Ende der Welt fand …“

Meine Mama meint, es wäre „Fügung“ und irgendwie hatte ich auch das Gefühl, dass es etwas Besonderes ist als ich die ersten Fotos und den ersten Brief über meinen neuen Patenfreund aus Südafrika bekam. Denn Asiphile ist genau einen Tag jünger als ich, und Vieles, was er gerne tut, mache ich auch sehr gerne: Fußball spielen, draußen toben und Späße mit meinen Freunden. Als meine Mama und mein Papa mir dann erzählten, dass ich Asiphile bald persönlich kennenlernen sollte, war ich schon ein bisschen aufgeregt. Ich freute mich sehr darauf, denn neben dem Besuch von Asiphile bedeutete dies ja auch, eine lange Reise im Flugzeug und Fliegen ist für mich das schönste. Außerdem wollten wir ja noch das Land von Asiphile kennenlernen und da war ich natürlich am meisten darauf gespannt, all die wilden Tiere in freier Natur zu sehen. Die erste Woche verbrachten wir in Kapstadt und wir sind ganz oft zu Asiphile nach iThemba Labantu gefahren, wo ich mit ihm und seinen Freunden spielen konnte, wenn er mittags aus der Schule kam. Als ich zum allerersten Mal auf den Spielplatz kam, wo ich auf Asiphile warten wollte, waren schon ein paar Kinder da. Sie stürmten Alle auf mich los, redeten in einer Sprache, die ich nicht verstand auf mich ein, trugen mich hoch und schleppten mich über den Platz. Ich bekam erst einmal Angst und lief bei der ersten Möglichkeit weg zu meiner Mama und zu meinem Papa, die mich trösteten und mir Mut machte. Nach einer Weile wollte ich doch wieder hingehen, denn ich war so neugierig auf Asiphile. Endlich kam er und ich mochte ihn sofort. Er war lustig und zeigte mir gleich alle seine Fingerspiele, mit denen man auf Xhosa seine Freunde begrüßt. So konnten wir uns „Hallo“ und „Du bist mein Freund“ sagen, ohne Worte.  Asiphile merkte ein bisschen, dass mir die vielen Kinder, die uns umzingelten, zuviel waren, und da führte er mir seine Späßchen und Tänzchen vor, dass ich lachen musste. Ich zeigte Asiphile das Geschenk, das ich ihm mitgebracht hatte, einen kleinen Fotoalbum mit vielen Fotos von mir drin, und er hat sich sehr gefreut. Später luden mich alle Kinder ein, mit ihnen Ball zu spielen, das war ganz toll. Ich wäre am liebsten noch viel länger geblieben. Eigentlich wollte ich in Kapstadt dann gar nichts Anderes mehr machen, sondern jeden Tag Asiphile und seine Freunde besuchen. Mir hat es sehr gut bei ihnen gefallen, und ich glaube, sie haben mich auch gemocht. Ich finde es toll, dass ich Asiphile als Freund habe. Als ich zu ihm „Tschüß“ sagen musste, versprach ich ihm wiederzukommen und sagte ihm, dass er mein bester Freund sei. Mit dem Fingerspiel, das ich von Asiphile gelernt hatte, aber inzwischen hatte ich für Asiphile auch ein bisschen Englisch gelernt. Und „You are my best friend“ ist gar nicht so schwierig. Seit diesem Sommer bin ich in der Schule, und da müssen wir jeden Monat einen Vortrag zu einem selbst gewählten Thema halten. Da hatte ich gleich ein tolles Thema, „So wohnt mein Freund Asiphile…“. Ich habe dafür extra ein Poster mit den schönen Fotos gebastelt, und das hat meinen Schulfreunden auch sehr gefallen. Die haben ganz schön viele Fragen gestellt, aber weil ich selbst da war, konnte ich die ja Alle gut beantworten. Das hätte Asiphile auch gefallen!