Gemeindezentrum „Kora Heritage, Health and Cultural Centre“

Gambia ist eine Republik in Westafrika, die zu den ärmsten Ländern der Welt gehört. Drei Viertel der ländlichen Bevölkerung leiden unter Armut und Hunger. Fast ein Fünftel der Kinder unter fünf Jahren ist unterernährt. Die Arbeitslosigkeit ist besonders unter Jugendlichen hoch.

Die medizinische Versorgung ist im ganzen Land nicht gewährleistet. Obwohl die weibliche Genitalverstümmelung gesetzlich verboten ist, ist sie dort sehr stark verbreitet (75% laut UNICEF).

Der in München und Gambia lebende Musiker und Künstler Yusupha Kuyateh wird auf seinem eigenem Land in Gambia, im Ort Medina Kanuma, ein Zentrum für zahnärztliche und medizinische Versorgung aufbauen.

Dafür hat er einen gemeinnützigen Verein vor Ort gegründet:
Kora Heritage, Health and Cultural Centre (KHHC-Centre)

Diese gemeinnützige Organisation hat Anfang April 2022 die staatliche Bestätigung erhalten. Themba Labantu e.V. unterstützt diesen Verein seit seiner Gründung.

Was wir vorhaben

Unser Anliegen ist es, zusammen mit dem KHHC-Centre dieses Zentrum aufzubauen.
Hier wird eine zahnärztliche und medizinische Grundversorgung angeboten. Auch medizinische Aufklärungsarbeit soll vom Zentrum ausgehend geleistet werden – insbesondere über die Beschneidung der Mädchen.
Es ist eine Suppenküche geplant, die die Ernährungssituation der Kinder und Jugendlichen verbessern soll. Das selbst angebaute Gemüse wird dort verarbeitet. Durch die Unterstützung der Frauen beim Gemüseanbau soll deren Einkommenssicherheit verbessert und somit auch ihre Eigenständigkeit gestärkt werden.
Schrittweise soll es ein Gemeindezentrum werden, welches den gleichen Namen tragen soll, wie die Non-Profit-Organisation: Kora Heritage, Health and Cultural Centre.

Was ist bereits geschehen

  1. Bau des Gebäudes für das KHHC-Center:
    Die Bauarbeiten wurden im Juni 2022 von der Firma Sidebeh Construction begonnen und der Rohbau zügig erstellt. Mitte August konnte bereits das Dach errichtet werden.
    Da jedoch die Koordination des Baus durch Herrn Kuyateh von Deutschland aus, sich zunehmend schwieriger gestaltete, als zu Beginn gedacht, ist Herr Kuyateh Anfang August letzten Jahres nach Gambia gereist und dort auch bis Mitte Januar 2023 geblieben.
    Vor Ort hat er festgestellt, dass die Baufirma sich nicht an den Bauplan gehalten und das Gebäude größer gebaut hat. Das führte zu einer deutlichen Erhöhung der Baukosten. Auch die Kostenvoranschläge waren zum Teil deutlich zu gering angesetzt worden.
    Dies hatte zur Folge, dass die Zusammenarbeit mit Sidebeh Construction vorzeitig beendet und der weitere Bau mit einem anderen Maurer beendet wurde.
    Schon während der Bauzeit wurden die Arbeiten vom Gesundheitsamt besichtigt und für gut befunden. Jedoch erteilte das Gesundheitsamt eine Auflage – die Toilette für Patienten darf sich nicht im selben Gebäude befinden, wie die Praxisräume.
    Aus diesem Grund wurde eine Außentoilette gebaut. Dies hat wiederum auch deutlich  zu Mehrkosten geführt. Im November waren die Bauarbeiten aber dann weitestgehend abgeschlossen und das Gebäude wurde vom Gesundheitsamt endgültig anerkannt.
  • Einrichten einer Zahnarztpraxis
    Die in Gambia eingelagerte Zahnarzteinrichtung, die Herrn Kuyateh vor einigen Jahren geschenkt wurde, wurde im November nach Medina Kanuma transportiert und aufgestellt.
    Durch die Zusammenarbeit mit dem Gambia-Verein Hohenlohe aus Öhringen, der jedes Jahr eine Zahnarztgruppe nach Gambia entsendet, konnte ein Zahntechniker bei der Aufstellung mitwirken.
    Zur großen Enttäuschung musste aber von ihm festgestellt werden, dass die Einrichtung unsachgemäß in Deutschland abgebaut wurde und somit nicht funktionsfähig ist.
    Der Öhringer Verein hat aber zugesagt eine mobile Zahnarzteinheit dem KHHCC zu leihen, damit die Praxis funktionsfähig ist. Er wird das KHHCC bei der Bestellung einer eigenen Einheit unterstützten und beraten.

    Damit Zahnärzte in der Praxis arbeiten dürfen, muss diese eine Lizenz haben.
    Herr Kuyateh hat diese beim Gesundheitsamt beantragt und auch bereits eine Zusage bekommen, dass das KHHCC diese in Kürze erhalten wird.
    Am 1.Mai 2023 konnte die Zahnarztpraxis erfolgreich in Betrieb genommen werden.
  • Aufklärungsarbeit:
    Frau Mayer (Vorstandsmitglied von Themba Labantu e.V.) war im Dezember 3 Wochen vor Ort in Medina Kanuma. Sie und Herr Kuyateh haben Kontakt mit der Beratungsstelle von UNICEF in Banjul aufgenommen.
    Nach Anerkennung der Praxis kann bei UNICEF ein Antrag auf Beratung eingereicht werden.

    Geplant ist auch die regelmäßige Beratung der Mütter durch eine Hebamme, bei der auch die Kleinkinder regelmäßig untersucht werden, ob sie ausreichend ernährt sind.
  • Bau eines Gemüsegartens für die Frauen
    auf dem ummauerten Gelände des KHHC wurde einigen Frauen erlaubt, Gemüsebeete anzulegen und dies wurde auch erfolgreich umgesetzt.
    Herr Kuyateh stellte ein weiteres Grundstück, das in seinem Besitz (notariell beglaubigt) ist, zur
    Verfügung.
    Im Frühjahr 2023 wird mit dem Errichter der Mauer für diesen Gemüsegarten begonnen.

Für den neuen Garten haben sich schon etliche Frauen gemeldet, die dort ein Beet haben möchten. Die Frauen, die bereits ein Beet auf dem Gelände des KHHCC haben, haben auch schon geerntet, so konnte eine Frau bereits vom verkauften Salat einen Sack Reis kaufen

Zur Person

Yusupha Kuyateh erlernte bereits als Kind von seinem Vater das Spiel auf der Kora (Stegharfe) und folgte somit der Familientradition .Er ist ein Jalli (Berufsmusiker). Jallis erzählen die Geschichten ihres Volkes. Sie sind Bibliothek und Nachrichtenvermittler, sie singen von der ruhmreichen Vergangenheit bis zur Gegenwart und sparen auch nicht mit Aussagen zu sozialem und richtigem Verhalten.
Sein Anliegen ist es, die traditionelle Musik und das mündlich überlieferte Wissen seiner Kultur weiterzugeben und zu bewahren. Auf unserer Mediaseite oder unserem Youtube-Kanal können Sie einen Ausschnitt eines seiner Konzerte anhören.

Helfen Sie mit, dieses Projekt zu realisieren und damit den Menschen in einem der ärmsten Länder der Welt zu helfen.