Interview mit Octavius Colquhoun

Lieber Octavius, Du bist seit mehreren Jahren im Gemeindezentrum beschäftigst und dort verantwortlich für die Schule. Seit wann genau bist Du an Bord und wie bist Du zu iThemba Labantu gekommen?
Seit Januar 2016 bin ich bei iThemba Labantu. Ich kam auf Einladung von Sophia (leitende Sozialarbeiterin im Gemeidezentrum) zu einem Vorstellungsgespräch. Wir kannten uns aus einem Kreis von Personen, die in Philippi Jugendfußball-Mannschaften aufbauten. Davor war ich 10 Jahre lang Gymnasiallehrer an einer Schule in einem Vorort von Kapstadt.

Wie müssen wir uns Deinen Arbeitstag vorstellen?
Unser Tag beginnt mit dem Frühstück der Kinder um 7:45 Uhr. Dann haben wir um 8.15 Uhr eine Schulversammlung vor dem Grundschulgebäude. Der Unterricht beginnt um 8:30 Uhr und endet um 15:00 Uhr. Ich selbst unterrichte die Klasse 3 und verbringe daher den größten Teil meines Tages damit. Nach dem Unterricht habe ich Zeit für Besprechungen mit den Lehrkräften, Nachhilfestunden mit Schülern, sowie für E-Mails und Telefonate. Der Arbeitstag eines Schulleiters umfasst weiterhin eine Vielzahl von Aufgaben wie die Planung der Mitarbeiterschulungen sowie deren Motivation, die Kommunikation mit den Eltern, die Budgetierung und den Einkauf der Schulressourcen, die Aufsicht über die Einziehung des Schulgeldes, die Kommunikation mit dem Vorstand und dem Direktor, der Kommunikation mit externen Anbietern wie der Click Foundation, die Erstellung von Subventionsanträgen und die Kommunikation mit dem Bildungsministerium. Außerdem gehören auch administrative Aufgaben wie die Verwaltung des Stundenplans, der unterschiedlichen Programme, der Vision, der Mission und der Botschaften der Schule sowie deren Präsentation dazu. Es wird also niemals langweilig.

Was ist Dir bei der Arbeit besonders wichtig?
Kurzfristig ist mir wichtig, dass wir unsere Kinder durch Bildung in die Lage versetzen, an sich selbst zu glauben, sich ihrer eigenen Lernfähigkeit bewusst zu sein und das Rüstzeug zu haben, um in schwierigen Situationen glücklich und stark zu sein.
Längerfristig wollen wir eine Schule bauen, die nachhaltig ist und auch in Zukunft bestehen bleibt.

Du wirst demnächst mit Deiner Familie nach Frankreich gehen. Was bedeutet dieser Schritt für Dich?
Für die Schule würde ich gerne durch meine Verbindungen im Ausland zusätzliche Geldmittel beschaffen. Außerdem möchte ich in engem Kontakt mit der Schule bleiben und weiterhin Verwaltungsaufgaben vom Ausland aus wahrnehmen.
Für mich persönlich ist es die Gelegenheit, meine Frau und meinen 2-jährigen Sohn wieder zu sehen, die seit August in Frankreich leben.

Lieber Octavius, vielen Dank für dieses Interview, den tollen Einblick in Dein Leben und Deine Arbeit und natürlich alles Gute für Dich und Deine Familie in Europa.